Blankenese

Blankenese zieht sich heute gediegen dem Elbhang hinauf steigend, einer Endmoräne der Eiszeit entlang, zwischen den Talsenken Mühlenberg bis Falkentaler Ufer mit den bekannten Höhen  des Baurs Park, Kiekeberg, rund um den Süllberg, Bismarckstein,  Kösterberg und Falkenstein. Dazu gehört auch das weitere, etwas andere Blankenese, das vom Ober- und Hinterland, mit Kirche, Marktplatz, Bahnhof, Hessepark und Goßlers Park, Elbchaussee und mit Dockenhuden rund um den Krähenberg, Klingenberg und Baursberg.

Wer Blankenese sehen, fühlen will, geht immer ins Treppengebiet, der fröhlichen Kumulation von ‚Huus und Haus‘ in einer Stilmischung von mehr oder weniger architektonischem Können, zu Blicken auf die Elbe von Terrassen, Kleinst – und Kaffeegärten und den vielen Treppenwegen, die alle zum Strand führen. Sie stehen noch, die herrschaftlichen Villen, die kühl und klassisch wirkenden Landhäuser, umgeben von prachtvollen Parks von Baurs Park bis Sven-Simon Park mit dem Puppenmuseum.

Wer aber Blankenese erleben möchte, muss auf den Wochenmarkt gehen. Hier trifft sich, klönt und schnackt Blankenese. Hier hat das „Weltdorf sein Herz“ mit dem weiten Blick, gemütlich, kuschelig, großzügig und knauserig zugleich, bürgernah, traditionell, kulturell, auch mal wunderlich, locker und nordisch klar. „Moin, Moin“, was soviel wie „frischer Wind“ heißt, wünscht man sich hier ganztäglich zurufend. Blankenese möchte es sein: Das Dorf mit der Nase im Wind!

Auf Schritt und Tritt stößt man in Blankenese auf Zeugen glanzvoller wie beachtenswerter Zeiten. Der Blankeneser liebt seine Heimat, weiß um ihre Traditionen und ist stolz auf sie. Aber er treibt keinen Kult damit, Blankenese ist keine Gedächtnisstätte ruhmreicher Taten und Errungenschaften, kein Museum, schrieb Franz-Rudolf Eckardt den Blankenesern ins Stammbuch. Der Reiz Blankeneses liegt darin, dass sich hier Überlieferung und modernes Denken und Fühlen, anheimelnde Ruhe und Beschaulichkeit und lebhaft  pulsierendes Treiben glücklich verbinden.

Fischer waren ehemals die Blankeneser, später kühne Seeleute, Schiffer, Reeder, Lotsen, Bootsbauer, heute nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor 100 Jahren. Es gibt  noch viele Segler und Tuckerbooteigner, immer maritim orientiert. Kaufleute, Angestellte, Führungskräfte, Freiberufler, Handwerker, Künstler und viele nette Menschen leben heute hier; individuell, sehr familiär und alle ganz normal und weniger prominent, als man glaubt. Wer träumt nicht davon, hier zu leben und zu wohnen!

Zuletzt noch die Antwort auf die Frage: Wer ist eigentlich ein richtiger Blankeneser? „Ein Blankeneser ist nichts Besonderes. Blankenese ist etwas Besonderes. Und wer nicht nur hier wohnt, und wer sich mit Blankenese identifiziert, mit allem was hier läuft, der ist ein Blankeneser!“ Ein richtiger Blankeneser! (JE)